Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband
Maßnahmen zum Erhalt der hohen Trinkwasserqualität

17.06.2022 Der OOWV beauftragt das DVGW-TZW Dresden mit der Spülung von Trinkwasserleitungen und Wasseranalysen im Verbandsgebiet.

Das DVGW-TZW Wasser Dresden auf Mission im Norden: OOWV lässt Trinkwasserleitungen spülen und Proben analysieren
© Foto: OOWV
Das DVGW-TZW Wasser Dresden auf Mission im Norden: OOWV lässt Trinkwasserleitungen spülen und Proben analysieren

Es ist ein blauer Transporter, der aktuell in manchen Wohngebieten in Upgant-Schott die
Blicke auf sich zieht. Ausgestattet mit moderner Messtechnik, Schläuchen, Behältern und einem XXLSieb, das der Mitarbeiter Lars Klinger „Biotonne“ nennt. Der Transporter kommt vom
Technologiezentrum Wasser aus Dresden. Wo er Halt macht, fließt zeitweise Wasser die Straße entlang.
Er ist im Auftrag des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) unterwegs. Sein Ziel: Die
Trinkwasserleitungen zu spülen und Proben zu analysieren.

Seit mehreren Wochen lässt der OOWV das Versorgungsnetz unweit des Wasserwerks in Siegelsum
spülen. Die Arbeiten dienen dem Erhalt der hohen Trinkwasserqualität in der Region. In diesem Fall
verfolgt der OOWV aber noch ein weiteres Ziel: „Wir wollen herausfinden, an welchen Stellen des Netzes
sich vermehrt Ablagerungen bilden. Mit diesem Wissen können wir Spülungen zielgenauer planen und
die Instandhaltung des Leitungsnetzes optimieren“, beschreibt Betriebsstellenleiter Johann Meyer.
Die erforderlichen Erkenntnisse ermittelt das Technologiezentrum Wasser. Mit dem vorhandenen
Versorgungsdruck von knapp sechs Bar fließt das Trinkwasser aus Hydranten durch einen Schlauch in die „Biotonne“, die mit einem feinen Sieb ausgestattet ist. Auf dem Weg dorthin werden verschiedene
Parameter gemessen. Die Fließgeschwindigkeit, Trübungen und die Temperatur beispielsweise. In dem
Sieb der Biotonne landen nicht nur natürliche Rückstände von Eisen und Mangan, sondern auch kleinste
Partikel von einem Biofilm, der sich im Laufe der Jahre in den Wasserleitungen bildet und für ein intaktes Versorgungssystem wichtig ist. Diese Partikel werden aufgefangen, separiert und in einem Labor in Dresden analysiert. Gleichzeitig werden auch mikrobiologische Untersuchungen vorgenommen.
„Unsere Kunden vertrauen darauf, dass rund um die Uhr Trinkwasser von bester Qualität aus der Leitung kommt. Unsere Arbeiten machen zum Teil sichtbar, welchen Aufwand wir für das wichtigste
Lebensmittel betreiben“, sagt Johann Meyer.

Aus manchen Gärten und Fenstern werden die Spülungen neugierig beobachtet. Hin und wieder traut
sich auch ein Anwohner zu fragen, was vor seiner Tür passiert. „Auf die Wasserversorgung der Kunden
haben die Arbeiten keine Auswirkungen“, erklärt OOWV-Mitarbeiter Werner Wagenaar. „Wo wir spülen,
sinkt der Versorgungsdruck um höchstens 1,5 Bar. Das bekommen viele Menschen gar nicht mit.“ Und
auch Betriebsstellenleiter Johann Meyer bestätigt: „Es gibt bislang nur wenige Anrufe oder Störfälle, die
mit den Spülungen in Zusammenhang stehen. Mit dem Verlauf sind wir bisher hochzufrieden.“

Der OOWV lässt das Netz auf einer Gesamtlänge von 95 km spülen, davon sind mehr als 64
km bereits geschafft. Am Donnerstag verzeichneten die Experten von TZW und OOWV in einem
Wohngebiet an der Osterupganter Straße die 100. Spülung. Die Arbeiten werden voraussichtlich am 10.
Juni 2022 beendet sein. Ein abschließendes Fazit lässt sich allerdings erst im kommenden Jahr ziehen. Denn um Rückschlüsse auf vermehrte Bildung von Ablagerungen ziehen zu können, müssen die Spülungen im nächsten Jahr wiederholt werden.

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