Circular Construction & Technology Center
Neues Kompetenzzentrum für Bauschuttaufbereitung
Als Pilotprojekt soll das Kompetenzzentrum die Basis legen für das ressourcenschonende und CO2-sparende Bauen der Zukunft. Die hier entwickelten und gewonnenen Recycling-Baustoffe sollen künftig maßgeblich dazu beitragen, geschlossene Materialkreisläufe in der Bauwirtschaft der Region Bremen zu etablieren.
Zunächst aber werde die Strabag Umwelttechnik GmbH im ersten Schritt das mit Mineralöl verunreinigte Gelände des einstigen Raffinerie-Tanklagers in den kommenden zwei Jahren umfassend und nachhaltig sanieren. Die schrittweise Errichtung der Gebäude und Anlagentechnik beginnt 2024. Im gleichen Jahr sollen die Anlagen zum Bauschuttrecycling den Angaben zufolge in Betrieb gehen.
„Ein großer Zugewinn für Bremen“
„Das ist der Start für eine wegweisende Nutzung: Sobald die mit Mineralöl verunreinigte Fläche umfassend saniert wurde, entsteht auf dem ehemaligen Ölhafen-Gelände ein Technologie- und Forschungsstandort. Diese künftige Nutzung im Bereich der Wiederaufbereitung von Ressourcen wird energieautark und klimaneutral gestaltet. Das ist für Bremen wirtschafts-, arbeitsmarkt- und natürlich umweltpolitisch ein großer Zugewinn. Ich freue mich, dass wir mit dem heutigen Spatenstich den Startschuss für dieses zukunftsorientierte Projekt geben können“, sagte die Bremer Umweltsenatorin Maike Schaefer (Grüne).
Strabag will bis 2040 klimaneutral sein
„Es ist unser Anspruch als Strabag-Gruppe, die Entwicklung nachhaltiger und ressourcenschonender Bauprozesse und -produkte federführend mit voranzutreiben. Die Gewinnung wertvoller Sekundärrohstoffe ist ein wichtiger Baustein für unser Ziel, bis 2040 Klimaneutralität über unsere gesamte Wertschöpfungskette zu erreichen. Wir freuen uns, hier in Bremen das erste Kreislaufwirtschaftszentrum der Strabag Umwelttechnik GmbH entwickeln und die ganze Bandbreite unseres Know-hows einbringen zu können – zunächst bei der Sanierung und später beim Baustoff-Recycling“, sagte der Geschäftsführer der Strabag Umwelttechnik GmbH, Dirk Brozio.
Ressourcensparende und nachhaltige Sanierung
Das Sanierungskonzept für das 13 Hektar große Gelände sieht den Angaben zufolge eine vollständige Umlagerung und Einkapselung der vorhandenen Bodenhalden auf dem Areal vor. Zuvor werden die Altlasten erhoben und eventuelle Recycling-Baustoffe identifiziert, die zum Beispiel später bei der Flächenherstellung als Tragschicht eingesetzt werden können. Im Zuge einer Kampfmittelräumung und Freimessung werde die Konzentration von Gefahrenstoffen im Boden ermittelt, bevor dieser ausgehoben, getrennt und bei Bedarf aufbereitet wird.
Entsorgt werden nur Abfälle, die aus Umwelt- und Grundwasserschutzgründen nicht vor Ort verbleiben können. Im nächsten Schritt sollen die Halden auf dem Areal umgelagert werden, womit auf Lkw-Transporte und damit verbundene CO2-Emissionen weitgehend verzichtet werden kann.
Klimaneutraler und energieautarker Betrieb
Das Strabag Circular Construction & Technology Center soll in nachhaltiger Bauweise vor allem mit den klimafreundlichen Baustoffen Holz und Recycling-Beton errichtet und nach Fertigstellung energieautark und klimaneutral betrieben werden. Dafür sorgen Photovoltaikanlagen sowie eine Wärmepumpe in Verbindung mit bodennaher Geothermie; Lastspitzen werden mit Stromspeichern abgefangen.
Eine Regenwasserfassung soll den Betrieb der Bauschuttaufbereitung und der sanitären Anlagen ohne zusätzlichen Wasserverbrauch ermöglichen. Als Biohabitat sollen Dachbegrünungen mit Retentionsvolumen zur Wasserspeicherung sowie Mooswände zur Lärm- und Feinstaubreduktion dienen, heißt es in der Mitteilung des Umweltsenats.